Gebärdensprach-Video zum Text

ÖGSDV

Österreichischer Gebärdensprach-DolmetscherInnen-Verband

Der ÖGSDV wurde im März 1998 gegründet und ist demnach eine relativ „junge“ Berufsvertretung.
Noch vor wenigen Jahren gab es in Österreich keinerlei Regelungen oder Bestimmungen bezüglich des Berufes und der Ausbildung von ÖGS-DolmetscherInnen. Es gab zwar einige aktive „DolmetscherInnen“ (meistens Familienangehörige von gehörlosen Menschen), die aber über keine spezifische Ausbildung im Bereich Gebärdensprachdolmetschen verfügten. Darüber hinaus gab es noch kein Bewusstsein, dass Gebärdensprachdolmetschen als eine Dienstleistung verstanden werden muss.
Erfreulicherweise hat sich die Situation dahingehend verändert, dass im ÖGSDV heute über 70 geprüfte DolmetscherInnen Mitglied sind, unterschiedliche Ausbildungswege angeboten werden und der Bedarf an qualifizierten GebärdensprachdolmetscherInnen stetig steigt.

Der ÖGSDV ist eine Non-Profit Organisation und hat sich folgende Inhalte und Ziele als Schwerpunkte gesetzt:

  • Entwicklung und Erweiterung bundesweit gültiger Standards im Bereich des Gebärdensprachdolmetschens
  • Offizielle Vertretungsfunktionen für den Berufsstand der GebärdensprachdolmetscherInnen
  • Kontrollinstanz für die Berufs- und Ehrenordnung der GebärdensprachdolmetscherInnen
  • Qualitätssicherung
  • Austausch und Vernetzung der DolmetscherInnen in Österreich
  • Organisation und Angebot von Weiterbildungsseminaren für Mitglieder
  • Organisation und Durchführung der Berufseignungsprüfungen
  • Zusammenarbeit mit Gehörlosenorganisationen und DolmetscherInnenverbänden auf nationaler und internationaler Ebene
  • Öffentlichkeitsarbeit

Gebärdensprachdolmetschen bezeichnet die Tätigkeit von Personen, die zwischen Lautsprachen und Gebärdensprachen dolmetschen.
Die Aufgabe von GebärdensprachdolmetscherInnen ist es, aus der gesprochenen Ausgangssprache (Deutsch) in die Zielsprache, die Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) und umgekehrt zu dolmetschen. Zusätzlich zur Berücksichtigung der jeweiligen Sprachstrukturen ist die Einbeziehung soziolinguistischer und kulturspezifischer Aspekte beider Sprachen notwendig, um eine professionelle und verständliche Dolmetschung zu gewährleisten.
Das bedeutet, dass GebärdensprachdolmetscherInnen sowohl über eine aktive und passive Kompetenz in der Gebärdensprache und in der Lautsprache verfügen als auch über die jeweiligen soziolinguistischen und soziokulturellen Unterschiede der beiden Sprachgruppen Bescheid wissen müssen.
Da beim Dolmetschen zwischen Laut- und Gebärdensprache die Kommunikation über zwei unterschiedliche Kanäle (visuell und auditiv) abläuft, wird überwiegend simultan gearbeitet, ohne auf technische Hilfsmittel (wie Kopfhörer, Kabine, ect.) angewiesen zu sein.

Mehr Infos zum ÖGSDV, zum Thema Gebärdensprache und Gebärdensprachdolmetschen sowie eine Liste aller geprüften GebärdensprachdolmetscherInnen finden Sie unter www.oegsdv.at.


ÖGSDV
Österreichischer Gebärdensprach-DolmetscherInnen-Verband
Postfach 95
1131 Wien
Tel+Fax: +43-1-802 52 82
E-Mail: info@oegsdv.at
Web: www.oegsdv.at

 
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