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Nuremberg, October 9, 2009
Richard Sonnenfeldt, chief interpreter at Nuremberg, died on October 9th, aged 86
[…] For three months of evidence-gathering before the Nuremberg trials began, Mr Sonnenfeldt’s official label was chief interpreter. Less officially, but with permission, his job was to startle, harry and trick the accused into admitting what they had done. Translation inevitably slowed the questions, allowing the accused to develop their denials. But Mr Sonnenfeldt’s sharpness made up, in part, for that. Was it true, he asked Hermann Goering, Reichsmarschall, that he had boasted to Hitler that he had torched the Reichstag himself in 1933? “Just one of my jokes,” said Goering. “Tell me another joke you told Hitler,” said Mr Sonnenfeldt.
Goering did not reply.
His German was native, from a childhood spent in Gardelegen in north-west Germany until, at 15, his Jewish parents sent him to England for safety. He was alert to the “platitudinous babble” of von Ribbentrop, the star struck love-words of Hitler’s secretary and the coarseness, laced with Franconian intonations, of Julius Streicher, publisher of the vilely anti-Jewish Der Stürmer. He could put Goering down, in a second, by calling the flabby ex-field-marshal Herr Gering, a little nothing.
His English, though, was equally impressive: learned in Kent, spiced up in India (where he was dropped after being wrongly deported to Australia, in 1940, as an enemy alien) and polished in Baltimore, otherwise Bawlmer, where he lived for two years before joining the American army. He had worked hard, with every motive in the world, to scrub his German accent away, and that fluency eventually promoted him from armoured-car-greasing to translation. Mr Sonnenfeldt was contemptuous of other interpreters at Nuremberg who, through a thick lard of Swabian consonants or Polish syntax, could fuddle questioner and questioned alike. He was so good that he could deal in subtlety.
He was also a Jew, facing—and faithfully interpreting—men who had wished to obliterate everyone like him. […]
Most of his hours of interpreting were spent with Goering. After an early altercation, when Mr Sonnenfeldt slapped down an interruption (saying that, if Goering preferred to have no interpreter, he would merely listen and correct his English), they became almost friends. Goering took his side when disputes arose about translation and, in the trial itself, often winked at him.
Mr Sonnenfeldt, who passionately defended the integrity and usefulness of the Nuremberg trials and processes like them, was disappointed that the judges failed to nail Goering for ordering the Holocaust. The Reichsmarschall had admitted this to him in one of their sessions. But the judges did not know how to draw out Goering as Mr Sonnenfeldt could.
He did other things in his life later; as an electrical engineer, he helped to develop colour television and computers for the moon landings. He supposed, however, that he would be remembered only for his Nuremberg days. And that, he always said, was all right with him.
Quelle: © The Economist, Online-Version, 29. Oktober 2009 (gekürzter Artikel)
Oslo, 8. Oktober 2009
Nobelpreis für Literatur an ehem. Übersetzerin Herta Müller
Müller wurde 1953 im rumänischen Banat geboren und lebt seit 1987 als freie Schriftstellerin in Berlin. Sie studierte Germanistik und rumänische Literatur an der Universität von Temesvar. Drei Jahre lang arbeitete sie als Übersetzerin in einer Maschinenfabrik. Als sie sich weigerte, mit dem rumänischen Geheimdienst Securitate zusammenzuarbeiten, wurde sie entlassen.
Wien, 7. Oktober 2009
Richtungsentscheidung im Vergütungsstreit zwischen Verlagen und ÜbersetzerInnen
Heute fällte der deutsche Bundesgerichtshof seine mit Spannung erwartete Entscheidung in der Klage einer Übersetzerin gegen den Verlag Random House. Sie hatte - wie mehrere andere KollegInnen auch - die Anpassung eines 2001 geschlossenen Übersetzungsvertrages gefordert, weil sie die vereinbarten Konditionen für nicht angemessen hielt.
In Deutschland ist seit 2002 ein (ab Mitte 2001 anwendbares) Urhebervertragsrecht in Kraft, das den gesetzlichen Anspruch von KünstlerInnen auf angemessene Vergütung festlegt. Die repräsentativen Interessenvertretungen der jeweiligen Kunstsparten sind seither gefordert, gemeinsam zu definieren, was als angemessen zu gelten hat. Nachdem die langwierigen Verhandlungen zwischen Verlagen und dem Literaturübersetzerverband VdÜ im Herbst 2008 ohne Ergebnis abgebrochen wurden, dürfte diese Entscheidung des Gerichts nun richtungsweisend für die Wiederaufnahme der Gespräche werden.
Das Gericht hat festgestellt, dass das berechtigte Interesse der ÜbersetzerInnen, an jeder wirtschaftlichen Nutzung ihrer Übersetzung angemessen beteiligt zu werden, mit der Zahlung eines branchenüblichen Seitenhonorars allein nicht gewahrt wird. Es spricht den Übersetzern daher zusätzlich zum Honorar eine Erfolgsbeteiligung von 0,8% des Nettoladenpreises beim Hardcover und von 0,4% beim Taschenbuch ab 5.000 verkauften Exemplaren zu. Bei Nebenrechtsvergaben sind ÜbersetzerInnen zu 50% am Nettoerlös der Verlage zu beteiligen.
Da das Gericht die Höhe der Seitenhonorare nicht bewertet hat, ist eine substanzielle Verbesserung der Einkommenslage von LiteraturübersetzerInnen - das durchschnittliche monatliche Einkommen liegt bei knapp 1000 Euro - dadurch nicht zu erwarten. Dennoch begrüßen die ÜbersetzerInnen diese Entscheidung als relative Verbesserung gegenüber dem bisher Üblichen und vor allem als ersten konkreten Schritt, das vom Gesetzgeber als „Stärkungsgesetz“ bezeichnete Urhebervertragsrecht endlich umzusetzen. Österreichische LiteraturübersetzerInnen sind vielfach für deutsche Verlage tätig und daher unmittelbar von dieser Entwicklung betroffen, die auch nicht ohne Wirkung auf die österreichische Verlagsbranche bleiben kann.
IG Übersetzerinnen Übersetzer - Interessengemeinschaft von Übersetzerinnen und Übersetzern literarischer und wissenschaftlicher Werke
Literaturhaus - Seidengasse 13, 1070 Wien
+431/526 20 44 - 18 ; Fax: Dw 30
ueg@literaturhaus.at
www.translators.at
Wien, 1. Oktober 2009
AIIC Region Österreich bei der ACCESS 2009
Im Rahmen der sechsten ACCESS am 5. und 6. Oktober 2009 in der Wiener Hofburg präsentieren wieder mehr als 230 österreichische AusstellerInnen aus allen Bereichen der heimischen Tagungswirtschaft ihr Produkt- und Leistungsportfolio. Ein besonderes Highlight im Rahmen der Messe ist die "access academy" mit ihren hochkarätigen Vorträgen. Das Schwerpunkt-Thema 2009 lautet: "Reden ist Gold. Wie wir erfolgreich kommunizieren".
Die AIIC Region Österreich ist erstmals bei der ACCESS mit einem prominent im Erdgeschoß platzierten Stand vertreten und sorgt als Partner für erfolgreiche Kommunikation - die Pressekonferenz und die Vorträge der access academy werden ins Englische gedolmetscht. Folder mit näheren Informationen liegen am Zentrum für Translationswissenschaft, im Regionalsekretariat und im Universitas Austria-Sekretariat auf oder können unter www.access-austria.at eingesehen bzw. heruntergeladen werden.
Wien, 1. Oktober 2009
AIIC Region Österreich bei der ACCESS 2009
Im Rahmen der sechsten ACCESS am 5. und 6. Oktober 2009 in der Wiener Hofburg präsentieren wieder mehr als 230 österreichische AusstellerInnen aus allen Bereichen der heimischen Tagungswirtschaft ihr Produkt- und Leistungsportfolio. Ein besonderes Highlight im Rahmen der Messe ist die "access academy" mit ihren hochkarätigen Vorträgen. Das Schwerpunkt-Thema 2009 lautet: "Reden ist Gold. Wie wir erfolgreich kommunizieren".
Die AIIC Region Österreich ist erstmals bei der ACCESS mit einem prominent im Erdgeschoß platzierten Stand vertreten und sorgt als Partner für erfolgreiche Kommunikation - die Pressekonferenz und die Vorträge der access academy werden ins Englische gedolmetscht. Folder mit näheren Informationen liegen am Zentrum für Translationswissenschaft, im Regionalsekretariat und im Universitas Austria-Sekretariat auf oder können unter www.access-austria.at eingesehen bzw. heruntergeladen werden.